Gerade im Winter vermitteln kleine Holzöfen eine heimelige Atmosphäre. Sie werden auch oft in der Übergangszeit im Herbst eingesetzt. Holz hat gegenüber Erdöl, Erdgas und Kohle den Vorteil, dass bei der Verbrennung nur das Kohlendioxid freigesetzt wird, das der Baum in den vergangenen Jahren aus der Atmosphäre aufgenommen hat. Es kommt also kein zusätzlicher, seit Jahrmillionen gespeicherter, Kohlenstoff in den Kreislauf zurück. Die Biomasse ist mit Biogas zusammen im Allgemeinen die mit Abstand wichtigste erneuerbare Wärmequelle.
Das Potenzial in der Region
Obwohl über 40 Prozent der Fläche im Landkreis Westerwaldkreis mit Wald bedeckt sind, könnten durch die Wärmeerzeugung mit lokalem Holz rechnerisch nur rund acht Prozent der ca. 212.000 Tonnen Treibhausgas-Emissionen aus der Wärmeerzeugung im Bereich der Haushalte vermieden werden. Im Jahr 2018 stammten im Westerwaldkreis ca. zehn Prozent der Emissionen aus der Wärmeerzeugung der Haushalte. Zwischen 2007 und 2018 wurden 2.313 Biomasse-Anlagen über das Marktanreiz-Programm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert, darüber hinaus gibt es in der Regel weitere (nicht geförderte) Anlagen.
Abbildung: Minderungspotenzial der Treibhausgas-Emissionen durch Heizen mit regionalem Holz
Die Abbildung zeigt den Vergleich zwischen Emissionen aus dem Wärmebereich privater Haushalte (Emissionen) und Treibhausgas-Emissionen, die gemindert werden könnten durch Heizen mit regionalem Holz (Minderungspotenzial).
Erläuterungen zur Abbildung:
- Emissionen - Treibhausgas-Emissionen aus der Wärmeerzeugung der privaten Haushalte
- Minderungspotenzial - Vermeidbare Treibhausgas-Emissionen, wenn mit lokaler Biomasse aus Waldflächen im Kommunengebiet ein Teil Heizöl oder Erdgas ersetzt wird.
Mehr und detailliertere Informationen gibt es bei Datenquellen und Methodik.
Erläuterungen zur Karte:
Die Einfärbung zeigt die jeweiligen Potenziale zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen der Verbandsgemeinden an und gibt einen schnellen Überblick über die Verteilung im betrachteten Gebiet.
Klick in die Karte: Dient als schneller Filter zur Auswahl einer Gemeinde
Verwendete Einheit:
t CO2e = Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (berücksichtigt sind die Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas)
* Der Emissionsfaktor wurde aus einem gemittelten Wert verschiedener Holzarten berechnet, die typischerweise in Rheinland-Pfalz im Forst angebaut werden.
Gut zu wissen
Heizen mit Holz
Holzöfen gibt es in den verschiedensten Funktionsweisen und Größen. Sei es für den kleinen Kaminofen oder zu Pellets oder Holzhackschnitzeln verarbeitet, Holz ist ein gefragter Rohstoff. Auch große Anlagen mit mehreren Megawatt Leistung gibt es. Diese werden meist als Blockheizkraftwerke und Anlagen zur kombinierten Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt (Kraft-Wärme-Kopplung, KWK). Es besteht also ein richtiger Markt für Holz. In anderen Ländern werden mittlerweile Plantagen aufgebaut, die den Bedarf decken sollen. Dies führt zu langen Transportwegen und damit verbundenen Emissionen. Für Privatleute mit einem vergleichsweise geringen Brennmaterial-Bedarf liegt es daher ökologisch näher, ihr Holz vor Ort zu kaufen. Rheinland-Pfalz ist nicht umsonst das Bundesland, das mit 43 Prozent anteilsmäßig die größten Waldflächen besitzt. Jede Gemeinde auf der Verbandsebene hat zumindest auf kleinen Flächen Wald.