Die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises hat zum 01. März 2021 den Klimaschutzmanager Johannes Baumann eingestellt. Zu seinem Aufgabengebiet zählen u. a. die Bereiche Erneuerbare Energien, Energieverbrauch und Energieeffizienz. Das Ziel seiner Arbeit ist mit der Erstellung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes den Grundstein für eine Reduzierung des Energieverbrauches und der Treibhausgas-Emissionen zu legen. Langfristig sollen dadurch die Klimaschutzziele der Bundesregierung erreicht werden.

Klimaschutzmanagement

Integriertes Klimaschutzkonzept

Der Klimaschutz ist ein aktuelles und wichtiges Thema, welches den Einsatz aller Akteure beansprucht. Aus diesem Grund hat der Kreisausschuss des Westerwaldkreises im Juni 2020 die Erstellung eines Integrierten Klimaschutzkonzeptes für den Westerwaldkreis beschlossen. Der Klimaschutz soll dadurch als Querschnittsaufgabe nachhaltig in der Kommune verankert werden.

Integrierter Klimaschutz bedeutet, den Blick auf alle klimarelevanten Bereiche zu richten. Dazu gehören die Bereiche kommunale Liegenschaften, Verkehr, Abwasser und Abfall aber auch Industrie sowie die privaten Haushalte. Außerdem werden die unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten der Kommune aufgezeigt. Sie soll als Verbraucherin und Vorbild, Planerin, Versorgerin und Anbieterin sowie als Beraterin und Förderin tätig sein.

Das Integrierte Klimaschutzkonzept ist in folgende Bestandteile aufgeteilt:

Ist-Analyse sowie Energie- und Treibhausgas-Bilanz

Eine qualitative Ist-Analyse stellt den aktuellen Stand der Klimaschutzaktivitäten der Kommune dar und ermittelt die groben Rahmenbedingungen. Die Treibhausgasbilanz erfasst die Energieverbräuche und die Treibhausgasemissionen in den klimarelevanten Bereichen.

  • Gewerbe, Handel und Dienstleistungen
  • Industrie
  • Kommunale Liegenschaften
  • Private Haushalte
  • Verkehr (PKW und ÖPNV)

Daten der Verkehrs- und Energieversorgungsunternehmen werden in die Bilanzierung mit einbezogen und geben einen Überblick über die Verbräuche innerhalb der Kommune.

Potenzialanalyse

Die bilanzierten Verbräuche werden analysiert und auf Grundlage dessen die Bereiche mit hohem Einsparpotenzial herausgearbeitet. Innerhalb der Potenzialanalyse werden kurz- und mittelfristig technisch und wirtschaftlich umsetzbare Einsparpotenziale erarbeitet. Gleichzeitig werden Ausbaupotenziale für die erneuerbaren Energien in den Bereichen Wind- und Solarenergie, Kraft-Wärme-Kopplung, Biomasse und Nahwärmenetze im Kreisgebiet ermittelt.

Die Potenzialanalyse bildet die Grundlage für die Entwicklung von Entwicklungsszenarien des Westerwaldkreises. In einem Referenzszenario wird die Trendentwicklung ohne Klimaschutzanstrengungen dargestellt. In einem Klimaschutzszenario wird die Entwicklung bei einer aktiven Treibhausgasminderung durch eine konsequente Klimaschutzpolitik dargestellt.

Mit den Daten der Treibhausgasbilanzierung und der Potenzialanalyse werden konkrete Treibhausgasminderungsziele für die kommenden 15 Jahre erstellt, zielkonforme Handlungsstrategien für die verschiedenen Bereiche abgeleitet und langfristige Einspar- und Versorgungsziele definiert.

Maßnahmenkatalog

Ein wichtiger Bestandteil des Integrierten Klimaschutzkonzeptes ist der Maßnahmenkatalog. Er verbindet bereits abgeschlossene Klimaschutzmaßnahmen sowie deren Wirkung mit den neu entwickelten Klimaschutzmaßnahmen. Die neu entwickelten Maßnahmen werden innerhalb des Entstehungsprozesses mit wichtigen Akteuren des Westerwaldkreises partizipativ erarbeitet.

Die Maßnahmen sollen die Treibhausgasminderungsziele sowie die Szenarienannahmen widerspiegeln und werden im Konzept anhand der folgenden Punkten übersichtlich dargestellt.

  • Beschreibung der Maßnahme (inkl. Ausgangslage und Zielsetzung)
  • Priorität der Maßnahme
  • Zeitraum für die Durchführung
  • Akteure, Verantwortliche und Zielgruppen
  • Kalkulation der Gesamtausgaben (inkl. Förderungsmöglichkeiten)
  • Quantitative Treibhausgaseinsparungen
  • Auswirkung auf die regionale Wertschöpfung

Die in dem Integrierten Klimaschutzkonzept erfassten Maßnahmen sollen kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden und dadurch die Treibhausgasemissionen und die Energieverbräuche effektiv reduziert werden.

Die Erstellung eines Integrierten Klimaschutzkonzeptes wird vom Projektträger Jülich und der Nationalen Klimaschutzinitiative unter dem Förderkennzeichen 03K14754 gefördert.